Werner Sommer
1928-2012
Werner Sommer
Bleistift
Die Beistiftzeichnung hatte im Schaffen von Werner Sommer seit
seinen künstlerischen Anfängen ihren festen Platz. Seit der zweiten
Hälfte der 1970er Jahre genoss sie zunehmend den Status einer
eigenständigen Bildgattung. Begünstigt wurde diese Entwicklung
durch den Auftrag, eine Publikation über Wohlen zu illustrieren. Wie
ein Dokumentarfotograf schuf der Künstler ein Panorama aus unter-
schiedlichen Ansichten und Aspekten seines Wohnortes. In diesen
Illustrationen und weiteren Bleistiftarbeiten von 1977 entstand die
für Sommer typische, aus einem dichten Gefüge von Strichen
aufgebaute Darstellungsform, die auch seine Malerei, besonders im
Aquarell, auszeichnet. In der ersten Zeit seines wieder erwachten
Interesses an der Bleistiftzeichnung arbeitete Sommer zunächst an
der Ausbildung seiner Strichführung. Das Hell-Dunkel - also auch
das Verblassen entfernter Gegenstände in der Luftperspektive - trat
zu dieser Zeit noch zurück. Seit den 1980er Jahren schenkte Sommer
der Verteilung von Licht und Schatten wieder mehr Beachtung und
arbeitete die jeweilige Beleuchtungssituation des Darstellungs-
gegenstandes stärker heraus. Der eigenwillige, in dichten Lagen
gesetzte Strich, in dem sich gestischer Duktus und strukturierende
Darstellung verbinden, bleibt auch in diesen Arbeiten hervortretendes
Merkmal von Sommers Zeichnung.